Wir sind fahrrad- und fußgängerfreundlich – sogar mit Prädikat! 

Der Radverkehr stellt eine klimafreundliche Mobilitätsform für kurze und mittlere Wegdistanzen dar und ist gleichzeitig gut für unsere Gesundheit. Durch akkuunterstütztes Fahren wurden die Nutzungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren noch deutlich ausgeweitet und der Radverkehr wurde nicht nur im Freizeitbereichen, sondern klimaschonend auch für längere Strecken als Weg zur Arbeit entdeckt. Eine Radverkehrsplanung und Umsetzung ist dabei bedeutendes Element für die Akzeptanz. 

Die Alte Hansestadt Lemgo ist seit 2009 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS). Das Prädikat „Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt“ wurde der Stadt Lemgo zum zweiten Mal verleihen und hat eine Gültigkeit bis zum 31.12.2023. Die Auszeichnung wird für die Arbeit im Bereich der Förderung der Nahmobilität und insbesondere für den Radverkehr verliehen. 

Um diesen Status weiterhin behalten zu dürfen, ist die Fuß- und Radverkehrsplanung ein bedeutendes Element zukünftiger Verkehrsplanung. 

Klimaschutz durch Radverkehr in Lemgo 

Das von der Bundesregierung beschlossene Klimaschutzprogramm 2030 beinhaltet eine erhebliche Stärkung und Unterstützung des Radverkehrs in allen Bereichen. Die klimafreundliche Mobilitätsform soll als alternatives und individuelles Verkehrsmittel gefördert werden. Hierzu wird nicht nur in dem von dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit dem nationalen Radverkehrsplan 2030 aufgerufen, sondern parallel werden Förderprogramme vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), dem Ministerium für Verkehr des Landes NRW (MV NRW) und auch durch den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) bereitgestellt. 

Dieses beschreibt das Bestreben vieler Ministerien den Klimawandel offensiv durch eine Vielzahl von Maßnahmen und Möglichkeiten durch den Radverkehr zu unterstützen.  

Eine bundesweite Befragung der Radfahrer*innen hat in 2019 ergeben, dass über 90 % mehrmals bis täglich mit dem Fahrrad fahren. Die wichtigsten Kriterien für einen zukünftigen Radverkehr sind Nachhaltigkeit, Gesundheit, Bewegung, Schnelligkeit und Unabhängigkeit. Störend hingeben werden eine schlechte Infrastruktur, ein hohes Unfallrisiko und der aggressive Umgang zwischen den Verkehrsteilnehmer/innen genannt. Forderungen gehen in Richtung flächendeckendes komfortables Radwegenetz, Sicherheit und Aufenthalts- und Lebensqualität. 

Der Anteil der Rad- und Fußgängerverkehre am Modal Split (Zusammensetzung aller Verkehre) betrug in Lemgo im Jahr 2011 für Fußgänger*innen 18 % und für den Radverkehrsanteil 17%. Eine Mobilitätsbefragung 2017 zum Verkehrsverhalten in Lemgo ergab, dass 18,2 % der Befragten das Fahrrad für ihre Wege benutzt. Dieses ist im Kreis Lippe der höchste Wert aller Kommunen. Im Zuge von Annahmen zum veränderten Verkehrsmittelverhalten wird im Jahr 2030 (Verkehrsgutachten zum Klimaschutz-Teilkonzept-Klimafreundliche Mobilität Stadt Lemgo [Prof. Dr.-Ing. R. Stephan, Dipl.-Ing.-R. Joswig – 28.08.2015]) mit einem Radverkehrsanteil von 26 % und einem gleichbleibenden Anteil von 18% bei Fußgänger*innen ausgegangen. Der motorisierte Individualverkehr wird sich verlagern, es werden mehrere Wege mit dem Rad durchgeführt, obwohl das Auto weiterhin präsent sein wird. 

Der mittlere Fahrradbestand (Mobilitätsbefragung 2017) liegt in Lemgo bei 2,2 Fahrräder je Haushalt und liegt hier deutlich über dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt.  

89 % der Fahrradfahrer bewerten das Angebot in Lemgo als befriedigend, 61 % sogar als gut. 

Das Fahrrad wird als Verkehrsmittel bis 4 km Entfernung häufig genutzt, Wegstrecken darüber nehmen hingegen deutlich ab.  

Entfernungshäufigkeit nach Verkehrsmittel
Entfernungshäufigkeit nach Verkehrsmittel laut Mobilitätsbefragung Kreis Lippe, Detailauswertung Lemgo – Büro energielenker Beratungs GmbH, Greven und Ing.-Büro Helmert, Aachen

Im Binnenverkehr (d.h., Quelle und Ziel sind im Stadtgebiet) finden 99 % aller mit dem Rad zurückgelegten Wege statt, letztlich 1% aller Wege führen über das Stadtgebiet hinaus. 

Der „Reisezweck“ mit dem Fahrrad verteilt sich größtenteils ausgewogen für Fahrten zur Arbeit, Einkauf/Besorgung und Besuch/Freizeit.  

Das Verkehrsmittel Fahrrad wird anteilig in allen Altersgruppen zwischen 16 und 22 % genutzt. In der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen ist der Radverkehrsanteil mit 16 % für Lemgo sehr stark zumal in dieser Altersgruppe die Mobilität mit dem Auto seine Anfänge nimmt und dadurch viele Fahren absolviert werden. 

In der Altersgruppe 65 bis 80 Jahren ist der Anteil des Fahrrades zur Verkehrsmittelwahl mit 20 % sehr hoch, das Fahrrad wird als Alternative zum Auto gerne genutzt. 

Eine Angebotsverbesserung für den Fuß- und Radverkehr ist maßgeblich erforderlich um das angestrebte Ziel von einem Radverkehrsanteil mit 26 % am Modal-Split im Jahr 2030 zu erreichen. Die Überprüfung und Weiterentwicklung der Sicherheit und Qualität muss ein ständiger Prozess für eine Veränderung der Verkehrsmittelwahl beinhalten. 

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# 9 Fahrradfreundliches Lippe

Fahrradfahren hat viele positive Effekte. Es ist gut für die Gesundheit und spart im Gegensatz zu anderen Verkehrsmitteln sehr viel CO2.
Der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Lemgo, Herr Reineke, bringt viele interessante Aspekte, rund ums Fahrradfahren, zur Sprache. Erfahrt jetzt, ob Lemgo sich zu einer fahrradgerechten Stadt entwickelt, wieso die „neue“ Generation mobiler ist und worauf im Straßenverkehr zu achten ist.

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