Energetische Sanierung: eine Daueraufgabe
Eine zentrale Frage stellt sich bei allen Überlegungen zu baulichen Sanierungsmaßnahmen, im Kleinen wie im Großen: Mit welchen Maßnahmen an welchen Gebäuden kann der Ressourcenverbrauch besonders effektiv gesenkt werden? Und dies unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit?
Eine besondere Herausforderung für die Gebäudewirtschaft Lemgo liegt neben der unterschiedlichen Gebäudestruktur, -substanz und -nutzung zusätzlich darin, dass etliche städtische Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Hier gilt es, unter Berücksichtigung der Vorgaben für Erhalt und Bewahrung des denkmalgeschützten baukulturellen Erbes Möglichkeiten zu finden und zu entwickeln, auch dem Klimaschutz angemessen Rechnung zu tragen.
Die Gebäudewirtschaft Lemgo arbeitet mit Plan: Aus dem auf Lemgo zugeschnittenen Klimaschutzteilkonzept für die städtischen Gebäude ergeben sich Vorschläge für wirtschaftliche Maßnahmen zur Sanierung oder Erneuerung abgängiger Bauteile. Umgesetzt werden beispielsweise die Dämmung von Geschossdecken oder der Austausch von Fenstern, die Erneuerung von Heizungsanlagen – auch unter Nutzung der von den Stadtwerken Lemgo produzierten Fernwärme –, oder die Umrüstung von Beleuchtungsanlagen auf energiesparende LED-Tubes.
Neben baulichen Sanierungsmaßnahmen werden auch Projekte zur Energiegewinnung umgesetzt: Auf Dachflächen werden Photovoltaik-Anlagen installiert, um einen Großteil des Stromverbrauchs regenerativ und vor Ort selbst zu erzeugen. Außerdem werden Dachflächen für PV-Anlagen, die von den Stadtwerken Lemgo gepachtet werden, zur Verfügung gestellt.
Durch die Anlage von Gründächern wird ein zusätzlicher Beitrag zur Anpassung an die spürbaren Klimaveränderungen geleistet: Neben einer verbesserten Wärmedämmung im Winter (Einsparung Energiekosten) sind vor allem deren hitzeregulierende Wirkung, die Filterung von Luftschadstoffen durch die Pflanzen, die Rückhaltung des Wassers bei starken Niederschlägen sowie die Kühlwirkung durch Verdunstung gespeicherten Wassers entscheidende Vorteile von begrünten Dächern.
Beispiele aktueller Projekte:
Grundschule Süd: Sanierung der Innenbeleuchtung
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucher*innen ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Mit Fördermitteln aus der Klimaschutzinitiative des Bundes hat die Alte Hansestadt Lemgo folgendes Projekt umgesetzt:
Sanierung der Beleuchtungsanlage
in der Grundschule Süd
Am Stiftsland 8 in Lemgo
Alle vorhandenen Leuchten (Baujahr ca.1975) wurden durch moderne, energiesparende LED-Leuchten mit einer zeitgemäßen, tageslicht- und präsenzabhängigen Regelung ersetzt.
Pro Jahr ist dadurch eine Stromeinsparung von ca. 19.070 kWh zu erwarten. Das entspricht ca. 69,58 % gegenüber der Altanlage. Über einen Zeitraum von 20 Jahren werden dadurch ca. 225t CO2 vermieden.
Die Förderung der Maßnahme erfolgte über den Projektträger Jülich.
Neubau der Sporthalle Engelbert-Kaempfer-Gymnasium
Dass sich städtebauliche, ökologische, gestalterische und wirtschaftliche Ansätze wunderbar kombinieren lassen, zeigt der Neubau der Sporthalle Engelbert-Kaempfer-Gymnasium – entworfen von habermann.decker.architekten PartGmbB aus Lemgo.
Dieser wurde im November mit dem Titel Vorbildliche Bauten NRW 2020 ausgezeichnet. Errichtet wurde die Sporthalle im Passivhaus-Standard mit Installation einer PV-Anlage auf den Dachflächen.